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Nutzungsänderung ehem. Messehalle/Ausstellungspavillon in Einzelhandel + energetische Sanierung Einzeldenkmal

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Ingenieurpreis

Denkmalgerechter Umbau und Umnutzung des ehemaligen Ausstellungspavillons "Bauwesen und Mineralöl AG der DDR der Neuen Ostseemesse" in Rostock-Schutow (Mütherbau 1966)

Die kulturhistorische besondere Bedeutung des Objektes liegt an ihrem Erstlingscharakter – es war der Pilotbau von Erich Kaufmann (Architekt) und Ulrich Müther (Konstrukteur/Ingenieur) einer frei tragenden, Gebäude überspannenden Hyparschalenkonstruktion mit einem frei nutzbaren Innenraum.

Baupyhsikalisch-konstruktiv für die ursprüngliche Nutzung irrelevant waren die Außenlage von Tragwerk und Konstruktion und die „innere“ Hülle – genau dies macht aber mit den besonderen Charakter und Status des Gebäudes aus.

Die energetische Sanierung macht eine ganzjährige Nutzung eines ehemaligen reinen Sommerausstellungsgebäudes möglich. Denkmalschutz, Brandschutz und Barrierefreiheit wurden kombiniert.
Die barrierefreie Nutzbarkeit innen und außen für Besucher/Kunden wurden durch Umbau und Umgestaltung der Innenräume und der Inneneinrichtung, sowie barrierefreier park- und Zugangsmöglichkeiten geschaffen.  

Detailierte Ausführungen: Siehe Unterlagen Schwierigkeiten und Lösungsansatz der Sanierung

Auswirkungskriterien

Baukultur erhalten

Durch die Sanierung des Mütherbaus ist ein wichtiges Stück Baukultur für Rostock, Mecklenburg-Vorpommern erhalten worden, mit dem sich die Menschen vor Ort stark identifizieren und das gleichzeitig einen hohen nationalen und internationalen Stellenwert hat.

Die Herausforderung war dabei keine Verfälschung des Objektes, seiner besonderen Dach- und Fassadenoptik, sowie der besonderen Betonschalenkonstruktion zu erreichen.  

Das Grundsatzproblem war die Lage der tragenden Konstruktion nach Außen – damit einhergehend die hohe Zahl an konstruktiven und auch geometrischen Wärmebrücken.

Zudem tritt bei thermisch konditionierter Nutzung des Gebäudes hohe Luftfeuchtigkeit auf, die in Form von Diffusion, gerade in mineralische Baustoffe (hier Betonschalen) eintreten, auf Grund der Dachabdichtung dort nicht schadensfrei „entweichen“ können (hier lag der Grund für die zersetzte Dämmung des Daches, des an den Fenster herunter laufenden Wassers und der Zerstörungen an Stahl- und Betonbauteilen.

Es galt also eine konstruktive Prinziplösung für eine, zumeist Innen liegende thermische Hülle zu finden, Wärmebrücken zu „entfernen“, bzw. dort wo unvermeidlich (i.S. des Denkmalschutzes) schadenfrei zu „beherrschen“ und die konsequent umzusetzen.

Der andere Extremfall war das Dach, wo innenseitig die Betonschale voll sichtbar, inkl. des Schalungsbildes, sein sollte, andererseits die Dampf sperrende Schicht (Dachhaut) sich genau auf der bauphysikalisch ungünstigsten und falschen Seite, als Wetterschutz, befinden muss.

Gleichzeitig sollten alle Lösungen (Wunsch der Denkmalpflege und des Bauherren) nicht sichtbar sein.

Schutzgut sind bei diesem Objekt insbesondere Konstruktion, Statik und die schlichte, klare Ausführung und schwebend-leichte Optik.

Fazit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, von Stadt- und Landesdenkmalpflege: „Wer das Gebäude vorher nicht wirklich im Detail kannte, erkennt nicht, wo in der Sanierung „eingegriffen“ wurde – das Gebäude wirkt, wie am Tage seiner Entstehung.“

Auftragsvolumen

78 T€ Planung

Unterlagen